Beratungen, Kurse und Trainings für Eltern gibt es viele. Nicht alle sind schlecht, einige sogar ganz gut. Und dann gibt es Triple P.

Hier meine sieben Gründe, warum ich am liebsten mit diesem positiven Erziehungsprogramm arbeite:

1. Mehr als „Positive Erziehung“

Triple P steht im englischen Original für „positive parenting programme“.

Die deutsche Übersetzung „positive Erziehung“ beschreibt dabei nur einen Teil. Einen wichtigen Teil natürlich. Kinder sollen in einer wertschätzenden, respektvollen und liebevollen Art und Weise erzogen werden.

Ohne Schreien, ohne Drohen, ohne Schlagen. POSITIV eben.

Das englische Wort „parenting“ meint jedoch mehr als Erziehung.

Es geht auch um angemessene Pflege, Ernährung, Förderung, Betreuung, Beaufsichtigung und vieles mehr.

Und es geht um ein (Liebes-)Paar, das durch die Geburt des Kindes zum (Eltern-)Paar wird.

2. Für ALLE Eltern I

Klar, alle Programme behaupten von sich, für alle Eltern gemacht zu sein.

Im Allgemeinen bedeutet das aber nicht mehr und nicht weniger, als dass jeder teilnehmen kann. Der Kurs, das Training, das Angebot ist dann jedoch immer gleich.

Mich erinnert das immer ein bisschen an diese „one size – fits all“-Klamotten. Klar. Passt. Wie ein großer Sack, den sich jeder überstülpen kann. Aber Maßkonfektion ist dann doch irgendwie was anderes…

Bei Triple P ist dieses „für alle Eltern“ ernst gemeint.

Für Eltern mit wenigen Problemen gibt es andere Angebote, als für Eltern, die große Schwierigkeiten haben. Alle bekommen genau so viel Unterstützung, wie sie brauchen.

Mehrebenen-Ansatz heißt das bei Triple P.

In meinem Beitrag „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“ habe ich näher erläutert, was damit gemeint ist.

Und weil auch nicht alle Kinder gleich sind, gibt es spezielle Programme für Eltern von Teenagern und Eltern von behinderten Kindern.

3. Für ALLE Eltern II

In der Forschung rund um Triple P ist immer wieder nachgewiesen worden, dass die Wirksamkeit des Programms unabhängig ist von kultureller Herkunft, Milieu oder Bildungsgrad der teilnehmenden Eltern. Mehr dazu hier.

Das deckt sich mit meiner Erfahrung. Auch an meinen Kursen und Einzeltrainings haben schon die unterschiedlichsten Menschen teilgenommen. Fast alle konnten von dem Programm profitieren. Der Erfolg hatte nichts mit dem jeweiligen Beruf, der (Schul-)Bildung, der Herkunft oder der gesellschaftlichen Stellung zu tun.

Was Sie mitbringen müssen,  damit Triple P wirken kann, schildere ich in meinem Beitrag „Zauberpuder gibt es nicht“.

4. Effektiver Kinderschutz

Folgenden Auszug aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) kennen in Deutschland mittlerweile fast alle Menschen:

Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig. (§1631 Abs. 2 BGB)

Es gibt jedoch Eltern, denen es – warum auch immer – besonders schwer fällt, ihre Wut und ihren Ärger zu kontrollieren. In bestimmten Situationen besteht so die Gefahr, dass diese Eltern ihre Kinder emotional oder körperlich verletzen.

Hier geht Triple P weiter, als andere Elternkurse. Das Aufbauprogramm Triple P Wege hilft Eltern und damit auch Kindern.

In einer groß angelegten Studie wurde nachgewiesen, dass Triple P sogar Kindesmisshandlungen entgegenwirkt. Damit ist Triple P das einzige Erziehungsprogramm, das effektiven Kinderschutz leistet.

5. Zahlen belegen die Wirksamkeit

  • Triple P wurde vor über 30 Jahren von Prof. Dr. Matt Sanders und seinen Kollegen in Australien entwickelt und wird seitdem kontinuierlich wissenschaftlich begleitet.
  • Es wird in 25 Ländern angeboten, das Begleitmaterial gibt es in 20 Sprachen.
  • Fast 600 Veröffentlichungen, Untersuchungen und Studien in aller Welt belegen in beeindruckender Weise die Wirksamkeit des Programms.
  • Von den Vereinten Nationen ist Triple P als bestes Erziehungsprogramm weltweit ausgezeichnet worden.
  • Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet Triple P als wirksames Programm zur Prävention (Vorbeugung).

Sie möchten mehr über die Wirksamkeit von Triple P erfahren? Schauen Sie sich dieses Video an (in englischer Sprache)!

6. Zufriedenheit der Eltern

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat sich mit der Wirksamkeit von Triple P beschäftigt und kam zu folgenden Ergebnissen:

  • 92 % der Eltern sind mit dem Gruppentraining zufrieden bis sehr zufrieden
  • 94% der Eltern geben an, durch Triple P besser mit dem Verhalten ihres Kindes umgehen zu können
  • 81% der Eltern sagen, dass sich durch das Training die Beziehung zu ihrem Kind verbessert habe
  • 43% der Eltern berichten, dass auch ihre Partnerschaft vom Programm profitiert habe

Das finde ich doch sehr beeindruckend. Hier gibt Hier gab es weitere Informationen zu der Studie. (Update im Februar 2018: Die Seite von Triple P Deutschland ist vom Grundsatz her neu gestaltet. Mir gefällt sie auch viel besser, als die alte. Allerdings kann ich derzeit nicht mehr mit den inhaltlichen Seiten verlinken. Schade. Sobald das wieder möglich ist, verlinke ich natürlich wieder.)

In meinen eigenen Kursen führe ich keine solch ausführliche Statistik.

Ich kann aber besten Gewissens sagen, dass ich wirklich noch NIE eine grundsätzlich negative Rückmeldung bekommen habe.

Klar, es gibt mal den einen oder anderen Elternteil, dessen Erwartungen nicht gänzlich erfüllt wurden. Meist sind das Eltern, die das berühmte „Zauberpuder“ erwartet haben. Aber im Allgemeinen sind die Teilnehmer/-innen begeistert und berichten bereits in der zweiten Sitzung, dass sich die Lage zu Hause deutlich entspannt habe.

Ein paar Stimmen von Eltern finden Sie übrigens am Ende der Startseite meiner Homepage.

Waren Sie schon mal in einem Triple P Elternkurs? Lassen Sie mich und andere Eltern an Ihren Erfahrungen teilhaben! Gern in den Kommentaren zu diesem Beitrag.

7. Ganz persönliche Erfahrungen

Bis hierher habe ich sechs Gründe beschrieben, die vielleicht schon ausreichen, um Sie von dem Triple P Eltern-Training zu überzeugen.

Meine ehrliche Begeisterung hat aber auch einen ganz privaten Grund:

Während meiner ersten Fortbildung zur Gruppentrainerin war ich allein erziehende Mutter von drei Söhnen. Diese waren damals 15, 8 und 4 Jahre alt.

Ich glaube, viel mehr muss ich gar nicht dazu sagen, außer: Triple P wirkt!